Über die Ebene hin – Wohnhaus, Borken

In der Nähe der Gemener Burg galt es ein landschaftlich reizvoll gelegenes Grundstück mit einem Einfamilienwohnhaus zu bebauen. Das Gebäude steht auf einer flachen Wiese und wendet seine Wohnseite dem benachbarten Feld und Wald zu, welche das Grundstück nach Westen hin begrenzen. Der eigentliche Gedanke war, ein nach allen vier Himmelsrichtungen offenes Haus in die Landschaft zu stellen. Ein Pavillion in einem Garten, der durch eine Ziegelwand als schützende Hülle von der Zufahrt abgeschirmt ist. Das Obergeschoss als horizontales, steinernes Element wird von acht Stahlstützen über das Erdgeschoss gehoben, welches nach außen von einer umlaufenden Glashaut abgeschlossen wird. Die Verwendung von Stahl und Glas ermöglicht die Erweiterung des Raumes durch die vollkommene Sicht auf die umgebende Natur. Dieser Panoramablick wird mit Hilfe eines 1m hohen Sockels und der dadurch erhöhten Lage der Wohnebene noch verstärkt. Die klaren Glasscheiben können über Raffstores abgeschirmt werden. Der Grundriss des Erdgeschosses ist fließend angelegt, lediglich ein innerer Kern, der die Installationen, WC und Abstellräume beinhaltet, gliedert die Fläche. Die privaten Schlafräume sind im Obergeschoss hinter den geschlossenen Steinbändern untergebracht und öffnen sich zum eher abgeschirmten Dachgarten. Außen kontrastieren die rauhen, dunkel schattierten Klinker mit der glatten Oberfläche des Glases. Glasstöße in den Ecken und großzügige Schiebeöffnungen ermöglichen eine Reduzierung an Fassadenprofilen. Die Wahl der Materialien folgt dem Entwurfsgedanken der Inszenierung der Landschaft. So wurden im Innenraum mit Solnhofener Naturstein und gebleichtem Eichenholz bewusst sanfte, zurückhaltende Töne verwendet, um die Farbigkeit der umgebenden Natur zu betonen.

 

Fertigstellung

2004

 

Auszeichnungen

Auszeichnung guter Bauten des BDA Münster/Münsterland, 2007

Anerkennung für Über die Ebene hin – Wohnhaus, Borken

Fritz Höger Preis, 2008

Nominierung für Über die Ebene hin – Wohnhaus, Borken

 

Fotos

Lukas Roth, Köln / Roland Borgmann, Münster

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